
Die Ursprünge
San Vivaldo befindet sich in der Gemeinde Montaione, in der Provinz Florenz, mitten in den grünen Hügeln des toskanischen Landes, 450 Meter über dem Meeresspiegel. Die Wurzeln von San Vivaldo reichen in das Jahr 1300 zurück; in diesem Jahr der Heilige Vivaldo, ein bürgerliche Franziskanerterziar aus San Gimignano, wählte nämlich das Dorf aus, um dort ein Leben in Strafe und Fasten zu führen, total der Liebe für Jesus Christus gewidmet.
Heutzutage, ist das Dorf einer der berühmtesten religiösen Orte Italiens, und wird als Nationaldenkmal betrachtet.
Der heilige Berg von San Vivaldo in der Toskana ist einer der heiligen Berge, die sich in Norditalien befinden und in den Jahren von 1500 bis 1600 ausgebaut wurden; die Ursprünge dieses Berges reichen in die Jahre von 1185 bis 1280 zurück, als die Region im Besitz der Klosterbrüder des Kreuzes der Normandie war, und Castelfiorentino und San Miniato um diese Region stritten.
Als die Franziskaner in die alte Kirche von Camporena eintraten, war sie schon ein Ort des Kultes und des Gebets, der Person des Vivaldo Stricchigewidmet; er ist nämlich der Einsiedlerheilige, dessen Verherung verbreitete sich, als sein Körper unter geheimnisvollen Umständen in der Höhle des Kastanienbaumes gefunden wurde, in der er zu Lebzeiten wohnte.
Im Jahr 1325, wurde eine ihm gewidmete Kapelle errichtet, in dem Ort, wo er gestorben ist, danach eine Klause, und im Jahr 1355 wurde die Kirche gebaut, die man noch heute bewundern kann.
Am ersten Mai 1500, nach der Ansiedlung der untergeordneten Franziskanerklosterbrüder, fing man an, eine Reihe von kleinen Kirchen und Kapellen zu bauen, die Topographie und die heiligen Stätten von Jerusalem repräsentieren sollten; aus diesem Grund, wurde der Ort "das Jerusalem der Toskana" genannt.
Der heilige Berg wurde von den Franziskanerklosterbrüdern gegründet, die zu der Zeit sehr oft nach Jerusalem pilgerten, und in erster Linie vom Bruder Tommaso aus Florenz und Bruder Cherubino Conzi, die zuerst das Kloster und danach etwa 25 Kapellen erbauten; die Einwohner des Dorfes halfen ihnen, indem sie die für den Aufbau notwendigen Steine aus dem Flussbett des Egola holten. Sie bauten die Kapellen, um den Einwohnern die Moeglichkeit zu bieten, eine Pilgerfahrt zu erleben ohne nach Jerusalem fahren zu müssen und viel Geld auszugeben; ausserdem, fiel Jerusalem zu der Zeit unter die Herrschaft der Türken.
Eine päpstliche Bulle von Leone X (aus der Medici Familie) nämlich erkannte die Kapellen an und verlieh den Leuten, die dort beten wollten, eine Indulgenz.
Bruder Tommaso aus Florenz hatte viel Erfahrung im Aufbau, dank den vielen Reisen nach Osten, nach Kreta und Jerusalem, die er gemacht hatte, und dank der Bekanntschaft mit Bruder Bernardino Caimi, der zu der Zeit den heiligen Berg von Varallo Sesia in der Region von Piemonte errichten wollte.
Bruder Tommaso wählte den Ort sorgfältig, und nahm zum Muster die astronomische Orientierung von Jerusalem, und nicht die örtliche: im Osten vom Kloster gab es nämlich ein waldiges Tal, das dem Tal von Giosafat ähnlich war, im Süden gab es einen Berg, der dem Berg der Ölbäume ähnlich war, im Norden eine natürliche Fläche war dem Tal der Tempel ähnlich und ein kleines Hügel weiter weg war dem Kalvarienberg ähnlich.
Wer war Vivaldo Stricchi
Vivaldo Stricchi wurde im Jahr 1260 in der Toskana, San Gimignano, in eine wohlhabenden Familie hinein geboren.
Im Jahr 1285 kaufte er zusammen mit 11 Freunden in Siena den Palazzo della Consuma; sie fingen an, viele Feste zu organisieren und viel Geld auszugeben, und alle gerieten kurze Zeit darauf in Armut.
Von diesen Freunden liesssen spaeter einige ihr Leben im Kampf, andere wurden verrückt und wieder andere fanden eine Arbeit.
Vivaldo fing eine Freundschaft mit dem Priester Bartolo aus Picchiena an, und entschied, mit ihm zu bleiben und ein christliches Leben zu führen, bis zum Bartolos Tod, im Jahr 1300.
Danach entschied er, in das "Krankenhaus" von Santa Maria in Camporena zu gehen, das zwischen San Gimignano und Montaione mitten in einem dichten Wald von hundertjährigen Kastanienbäumen liegt; am Anfang schlief er in einer Huette neben der Kirche, dann baute er eine Zelle in dem Stamm eines grossen Kastanienbaumes. Zu der Zeit bezeichnete man als "Krankenhaus" eine kleine Kirche, wo es auch einige Räume für die Rast der Wanderer und der Pilger gab. Heutzutage wird die alte Kirche von Santa Maria in Camporena aus der Kapelle des heiligen Francesco in der Kirche des heiligen Vivaldo dargestellt.
Vivaldo führte ein Leben von Strafe und Fasten bis zu seinem Tod, am 1. Mai 1320, als er 60 Jahre alt war. Die Einwohner von Montaione fanden den Körper des Heiligen am nächster Tag, und brachten ihn sofort in das Dorf, um ihn unter dem Altar der Kirche zu begraben; Vivaldo wurde zum Schutzheilige von Montaione ausgewählt, und jedes Jahr wird sein Todestag gefeiert.